Dunkle Geheimnisse Andalusiens – Düstere Mythen und Legenden
Das verfluchte Haus im Barrio de Santa Cruz, Sevilla
Im alten jüdischen Viertel von Sevilla, heute als Barrio de Santa Cruz bekannt, liegt ein Haus, um das sich eine düstere Legende rankt. Während des Pogroms von 1391 wurde dort eine jüdische Familie grausam ermordet, und seitdem soll ein Fluch auf dem Gebäude lasten. Immer wieder wechselte es den Besitzer, doch niemand konnte dort lange wohnen – seltsame Geräusche, kalte Luftzüge und das Gefühl, beobachtet zu werden, machten das Haus unbewohnbar. Manche behaupten, dass die Geister der ermordeten Familie immer noch durch die Räume wandern und keine Ruhe finden. Bis heute steht das Gebäude oft leer, und die Einheimischen erzählen sich, dass es besser sei, einen Bogen darum zu machen.
La Encantada in Almería
Die Legende von La Encantada erzählt man sich in der Provinz Almería. In der Festung Alcazaba, einem beeindruckenden maurischen Bauwerk, soll eine junge Frau, bekannt als „La Encantada“, in mondhellen Nächten erscheinen. Die Geschichte erzählt von einer maurischen Prinzessin, die während der christlichen Rückeroberung Spaniens hier lebte. Sie soll aus Kummer und Angst vor ihrem Schicksal, als die Festung fiel, in den Tod gesprungen sein. Seither soll ihre Gestalt bei Vollmond durch die Gänge der Festung wandeln und nach Frieden suchen. Es gab immer mal wieder Besucher der Alcazaba, die von einer weiblichen Erscheinung in weißen Gewändern und einem Schauer, der sie überkommt, wenn sie in der Nähe der Stelle stehen, wo die Prinzessin angeblich starb, berichtet haben.
Der schwarze Hund von Antequera
In der Stadt Antequera, in der Provinz Málaga, gibt es eine besonders unheimliche Legende. Ein großer schwarzer Hund soll manchmal nachts in der Stadt auftauchen, der ein Omen des Todes ist. Schon seit dem 18. Jahrhundert berichten Augenzeugen von einer unheimlichen Erscheinung, die plötzlich auftaucht und ebenso schnell wieder verschwindet. Viele, die den Hund gesehen haben wollen, ereilte kurz darauf ein Unglück oder sogar der Tod. Bei abergläubischen Menschen breitet sich deshalb manchmal ein Gefühl der Beklemmung und Angst aus, wenn sie nachts in den engen, und dunklen Gassen von Antequera unterwegs sind.
Die Legende des Caminito del Rey, Málaga
Der Caminito del Rey in Ronda ist ein schwindelerregender Pfad, der entlang steiler Felswände führt und nur wenig abgesichert ist. Er wurde ursprünglich als Zugang für Arbeiter gebaut, die an einem nahegelegenen Wasserkraftwerk arbeiteten. Über die Jahre hinweg kam es hier zu vielen Unfällen, einige davon tödlich. Man sagt, dass die Seelen derer, die hier ihr Leben verloren, bis heute an bestimmten Abschnitten des Weges spürbar sind. Einheimische erzählen von dem Gefühl, dass sie plötzlich ins Leere gezogen werden, wenn sie den schmalen Pfad entlanglaufen. Es ist, als würden die Geister der Verunglückten einen warnen, vorsichtig zu sein.
Die Geister von Belchite
Obwohl Belchite geografisch gesehen nicht in Andalusien, sondern in der Region Aragón liegt, wird seine Geschichte oft auch in Andalusien erzählt. Das Dorf wurde während des Spanischen Bürgerkriegs zerstört und ist seitdem eine Geisterstadt. Viele Besucher berichten von merkwürdigen Phänomenen: Stimmen, die in der Stille erklingen, Schüsse, die aus der Ferne hallen, und das Gefühl, dass man beobachtet wird. Einheimische sagen, dass die Seelen derer, die in den Kämpfen ihr Leben verloren, niemals aus Belchite gegangen sind, und die Ruinen dienen als düstere Erinnerung an die Schrecken des Krieges.