Ein Wochenende in Sevilla – Der große Insider-Guide
Wer Sevilla zum ersten Mal besucht, wird vermutlich schon bei der Anreise beeindruckt sein. Der klassische Charme der andalusischen Hauptstadt, die farbenfrohen Häuser und Straßen und das südspanische Flair zeigen sich Besuchern bereits auf den ersten Blick.
Im Frühling liegt der Duft von Organgenbäumen und Jasmin in der Luft. Im Sommer wartet die andalusische Sonne, die Sevilla in ein ganz besonderes Licht taucht. „Sevilla tiene un color especial – Sevilla hat eine besondere Farbe“, das finden nicht nur die Sevillaner.
Doch die sevillanische Sonne hat auch ihre Tücken. Wer nur ein Wochenende in Sevilla verbringt, sollte seine Unterkunft möglichst im Zentrum der Stadt wählen. Obwohl die Wege nicht lang sind, ist es, vor allem in den heißen Sommermonaten, ratsam auf weite Strecken zu Fuß zu verzichten.
Doch egal zu welcher Jahreszeit: Ist die passende Unterkunft gefunden und gebucht, kann es losgehen. Es wartet ein unvergessliches Wochenende.
Tag 1 – Die Stadt kennenlernen

Plaza España / Parque María Luisa
Nach dem Frühstück und noch bevor die Mittagshitze einsetzt, ist ein Besuch der Plaza España ein Muss. Die Plaza España wird von verschiedenen Reisemagazinen immer wieder unter die Top Ten Sehenswürdigkeiten Europas gewählt und das ist keine Überraschung. Die Plaza España ist magisch schön und lässt nahezu alle Besucher fasziniert zurück.
Nicht minder sehenswert ist der angrenzende Park Maria Luisa. Wer durch den Park schlendert, kommt vorbei an Springbrunnen und Urwaldpflanzen, kleinen Wasserfällen und Mosaik-Pavillons. Besucher können auf einer der zahlreichen schattigen Bänke des Parks entspannen und sich für den Rest des Tages stärken.
Wer möchte, findet an der Plaza España auch Pferdekutschen, die Rundfahrten durch den Park oder die Stadt anbieten.
Real Alcazar / Kathedrale

Gegen Mittag sollte die Sonne in den Monaten Juli und August gemieden werden. Die Temperaturen in Sevilla klettern in den Sommermonaten kontinuierlich auf bis zu 40 Grad.
Ein Besuch im königlichen Palast Real Alcazar sowie der danebenliegenden Kathedrale ist da genau das richtige.
Zu Fuß in weniger als 10 Minuten von der Plaza España entfernt, mitten im Zentrum von Sevilla, liegen der Real Alcazar und die Kathedrale. Real Alcazar wurde bereits im frühen 14. Jahrhundert erbaut und wird bis heute von der spanischen Königsfamilie als Residenz genutzt.
Besonders sehenswert sind die Gärten des Real Alcazar, die an die mystischen Gärten der Alhambra in Granada erinnern.
Die Kathedrale in Sevilla ist die zweitgrößte Kathedrale der Welt und zählt zu den wichtigsten katholischen Bauwerken überhaupt. In der Kathedrale befinden sich Überreste des italienischen Seefahrers Christopher Columbus, der als erster europäischer Entdecker des amerikanischen Kontinents gilt.
Spaziergang durch das jüdische Viertel Santa Cruz und Flamenco-Show im Viertel La Macarena

Das ehemalige jüdische Viertel Santa Cruz liegt direkt im Zentrum der Stadt und gilt als schönster Part der andalusischen Hauptstadt. Verwinkelte Gassen mit charmanten Innenhöfen und versteckten kleinen Läden sind charakteristisch für Santa Cruz.
Bei einem Spaziergang im Viertel können Reisende die Zeit vergessen und werden dabei auf viel zu entdecken stoßen.
Wer möchte, kann das Viertel auch mit Führer besuchen. Das lohnt sich, denn um zahlreiche Straßen und Gebäude in Santa Cruz ranken sich Legenden und Mythen.
Nach der Erkundung von Santa Cruz darf eine Flamenco-Show während eines Wochenendtrips in die andalusische Hauptstadt definitiv nicht fehlen. Wer authentischen Flamenco sucht, sollte sich allerdings auf Pfade abseits der stark touristischen Routen der Innenstadt begeben.
Im Arbeiterviertel La Macarena findet sich noch authentischer Flamenco, zu günstigen Preisen. Besonders sehenswert sind die Flamenco-Spektakel des Vereins Peña Cultural Flamenca Torres Macarena. Für lediglich 8 Euro Eintritt bekommen Zuschauer eine atemberaubende Show in familiärer Atmosphäre geboten, mit Flamenco-Stars aus ganz Andalusien.
Das Ambiente der Peña Cultural Flamenca Torres Macarena ist durch und durch andalusisch. Neben Flamenco finden sich hier auch leckere Tapas und ein charmanter Innenhof zum Einstimmen auf die Show, oder zum Entspannen während der Pausen.
Tag 2
Mercado de Triana

Wer eine Stadt kennenlernen möchte, sollte ihren wichtigsten Markt besuchen. In Sevilla ist das der Mercado de Triana. Triana zählt zu Sevillas ältesten Vierteln und gilt als Wiege des Flamencos der Stadt.
Dementsprechend hat auch der Markt eine große Bedeutung. Direkt nach dem Überqueren der Triana Brücke, die selbst eine Sehenswürdigkeit ist, vor allem bei Sonnenuntergang, befindet sich die Markthalle.
Hier bieten Händler frisches Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und spanische Spezialitäten an. Doch Achtung: In der Markthalle wird es voll und laut.
Stierkampfarena

Zurück auf der anderen Seite der Triana Brücke liegt die Stierkampfarena von Sevilla. Noch heute werden dort Stierkämpfe ausgetragen. Wer dem Stierkampf kritisch gegenübersteht, die Arena aber dennoch von innen sehen möchte, kann eine geführte Tour durch die Arena buchen.
Wer das nicht möchte, sollte wenigstens von außen einen Blick auf das Gebäude werfen. Ganz in weiße und goldene Farbe getaucht, macht die Arena Eindruck und vermittelt einen Hauch andalusischer Nostalgie.
Spaziergang am Guadalquivir bis zum Abendessen auf der Plaza La Alameda
Der Guadalquivir ist der längste Fluss Andalusiens und schlängelt sich ganze 657 km durch das Land. Auch durch Sevilla zieht sich der Guadalquivir. Vorbei am Torre del Oro, einem Turm errichtet durch das Militär im Jahre 1220, um Sevilla vor feindlichen Kriegsschiffen zu schützen.
Gebadet werden kann im Guadalquivir nicht. Dennoch lohnt sich ein Spaziergang, denn das milchige, türkisblaue Wasser, ist immer einen Blick wert. Entlang der Uferpromenade finden sich etliche charmante Bars und Parks, in denen entweder bei einem Drink entspannt werden kann, oder auf einer Decke im Grünen.
Nicht weit vom Flussufer liegt die Plaza de la Alameda. Was noch vor wenigen Jahren ein eher zwielichtiger Platz war, auf dem sich insbesondere Gestalten aus der Schattenwelt tummelten, ist heute eine pulsierende Plaza auf der sich Sevillas junge und alternative Szene trifft. Viele kleine Restaurants mit besonderem Charme bieten Spezialitäten aus vielen Teilen in der Welt an, zu erschwinglich Preisen. Darunter natürlich allen voran andalusische Tapas. Bei einem Abendessen auf der Alameda kann das Wochenende in Sevilla am besten ausklingen.
Sehr schöner Artikel mit vielen tollen Tipps! Vielen Dank!